ELLIS wächst weiter
Vier neue Einheiten in Deutschland, Italien und Großbritannien
„Wir freuen uns sehr, die vier neuen Einheiten im ELLIS-Netzwerk willkommen zu heißen“, sagte Dr. Nuria Oliver, Mitbegründerin und Vizepräsidentin der ELLIS Society sowie wissenschaftliche Leiterin des Vodafone-Instituts, Berlin. „Wir haben jetzt die kritische Masse erreicht, bei der die Einheiten auch tatsächlich beginnen, miteinander zu kooperieren. Wir sprechen nicht mehr von einzelnen Einheiten, sondern freuen uns, dass das Netzwerk der Einheiten gedeiht.“
Die ELLIS-Einheit in Jena umfasst drei Forschungseinrichtungen: die Friedrich-Schiller-Universität Jena, das Max-Planck-Institut für Biogeochemie und das Institut für Datenwissenschaften des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. An der Schnittstelle zwischen Klima- und Umweltwissenschaften sowie maschinellem Lernen (ML) liegt ihr Schwerpunkt auf der Integration von wissenschaftlichem Wissen in und Generierung aus maschinellen Lernansätzen. „Die Einbindung der ELLIS Unit Jena in das europäische Netzwerk bietet Zugang zu exzellenter KI-Expertise in Europa, was zu fantastischen neuen Wegen der interdisziplinären Zusammenarbeit führt. KI ist extrem relevant für die Erd-, Umwelt- und Klimawissenschaften, die die Hauptthemen unserer Unit sind", sagt Prof. Dr. Markus Reichstein, einer der beiden Direktoren der ELLIS Unit Jena und Direktor am Max-Planck-Institut für Biogeochemie sowie am Michael-Stifel-Zentrum Jena für Data-driven and Simulation Science Jena. „Diese Unit ist Ausdruck der erfolgreichen Zusammenarbeit der Beteiligten in den letzten zehn Jahren. Wir sehen die ELLIS Unit Jena als zentralen Knotenpunkt im Netzwerk, der das Potenzial hat, wissenschaftliche Durchbrüche zu fördern, die durch die Verknüpfung mit Politik und Wirtschaft letztlich zu einer nachhaltigen Entwicklung unseres Planeten beitragen“, ergänzt Prof. Joachim Denzler, Direktor des Instituts für Datenwissenschaften des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und Lehrstuhlinhaber der Computer Vision Group an der Universität Jena.
In Stuttgart ist die neu gegründete ELLIS-Einheit an der Universität Stuttgart angesiedelt. Hier liegen die Forschungsschwerpunkte in den Bereichen interaktive intelligente Systeme, Verarbeitung natürlicher und Programmiersprachen, Lerntheorie und Roboterlernen. Einer der beiden Gründungsdirektoren und Leiter des Instituts für Stochastik und Anwendungen der Universität Stuttgart, Prof. Dr. Ingo Steinwart, sagt: „Das ELLIS-Auswahlverfahren wird von Spitzenwissenschaftlern aus verschiedenen Ländern geleitet und ist sehr kompetitiv und selektiv. Dass es nun die ELLIS-Einheit in Stuttgart gibt, unterstreicht nicht nur die Exzellenz des Standorts mit seinen Forschungsschwerpunkten, sondern insbesondere auch die der beteiligten Forscher.“
„Dass wir in das ELLIS-Netzwerk aufgenommen wurden, ist ein großartiger Erfolg für unseren Standort in diesen wichtigen KI-Zukunftsbereichen, der unsere Sichtbarkeit innerhalb von Cyber Valley, national und international deutlich erhöhen wird“, sagt Prof. Dr. Andreas Bulling, Professor für Mensch-Computer-Interaktion und Kognitive Systeme vom Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme der Universität Stuttgart, als ein Gründungsdirektor der ELLIS-Einheit Stuttgart. „Die Erfolgschancen für zukünftige Forschungsanträge sowie für die Gewinnung von Nachwuchs aller Stufen der wissenschaftlichen Karriereleiter erhöhen sich.“
Die ELLIS-Einheit in Mailand, Italien, vereint exzellente Forscher aus vier Institutionen: Bocconi-Universität, Politecnico di Milano, Universität Mailand und Universität Mailand-Bicocca. Die Hauptforschungsbereiche der Gruppe sind interaktives Lernen, statistisches Lernen und nicht-konvexe Optimierung, Gesundheit und Computerbiologie sowie natürliche Sprachverarbeitung und Computer-Sozialwissenschaften. Weitere Forschungsbereiche sind sequentielle Entscheidungsfindung und algorithmische Spieltheorie sowie neuronale Netze in Verbindung mit klassischer KI und Neurowissenschaften. „Die ELLIS-Einheit in Mailand ist das Ergebnis einer gemeinsamen Anstrengung, bei der die Forschungsgruppen von vier großen Universitäten zusammengeführt wurden, die über komplementäre Fähigkeiten und starke interdisziplinäre Komponenten verfügen. Dank dieser Anerkennung ist Mailand nun auf der Landkarte der europäischen KI-Exzellenz fest verankert“, sagt Prof. Dr. Nicolò Cesa-Bianchi, Leiter der ELLIS-Einheit Mailand und Professor für Informatik an der Fakultät für Informatik der Universität Mailand. „Die Entscheidung, die Kräfte im Rahmen von ELLIS zu bündeln, kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, da sich die italienische KI-Strategie zu entfalten beginnt. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Forschungsgruppen zu fördern und ihre komplementären Stärken zu nutzen.“
Die neue britische ELLIS-Einheit ist an der Universität von Manchester angesiedelt. Sie bringt Experten für KI-Grundlagen mit Expert:innen aus anderen Bereichen zusammen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind probabilistische Modellierung und Bayes'sche Inferenz, KI-Technologien, die besser mit Menschen zusammenarbeiten, ML für die digitale Gesundheit und Medizin sowie ML zur Wahrung der Privatsphäre. „Die Universität Manchester entwickelt sich immer mehr zu einem Exzellenzzentrum für KI-Forschung, und die neue ELLIS-Einheit wird diese Aktivitäten weiter stärken“, sagt Prof. Dr. Magnus Rattray, Direktor der ELLIS-Einheit Manchester und Professor für Computer- und Systembiologie sowie Direktor des Instituts für Datenwissenschaft und KI an der Universität Manchester. „Durch die ELLIS-Einheit Manchester werden wir in der Lage sein, ML-Forscherinnen und -Forscher in ganz Europa besser mit wirkungsvollen Anwendungen in der biomedizinischen und Gesundheitsforschung zu verbinden.“ Die Universität Manchester hat eine strategische Partnerschaft in Form einer gemeinsamen Professur mit dem Direktor der ELLIS-Einheit Helsinki, Prof. Dr. Samuel Kaski von der Aalto-Universität in Finnland, eingerichtet. Diese nördliche Verbindung wird in Zukunft genutzt, um die ELLIS-Einheit Manchester und die ELLIS-Einheit Helsinki als Zwillingseinheit einzurichten, wobei eine enge Zusammenarbeit durch gemeinsame Forschung und Austausch bereits im Gange ist und für den Rest des ELLIS-Netzes geöffnet werden soll.
Über ELLIS
ELLIS (European Laboratory for Learning and Intelligent Systems) ist ein europäisches Exzellenznetzwerk für KI, das im April 2018 ins Leben gerufen wurde. Sein zentrales Ziel ist es, die europäische Forschungsexzellenz im Bereich des maschinellen Lernens und verwandter Gebiete zu fördern, indem es Forschenden hervorragende Möglichkeiten bietet, ihre Arbeit in Europa durchzuführen, und die nächste Generation junger europäischer Wissenschaftler:innen in diesem strategisch wichtigen Bereich auszubilden. ELLIS verfolgt eine Drei-Säulen-Strategie, um die technologische Souveränität Europas in diesem wettbewerbsintensiven Bereich zu erhalten und zu fördern. Die drei Säulen konzentrieren sich auf Stipendiat:innen, Studierende und Standorte. Ziel ist es, in vorhandene Talente zu investieren, neue Talente zu fördern und ein Netzwerk herausragender europäischer Innovationsökosysteme aufzubauen. Die ELLIS-Einheiten werden auf der Grundlage wissenschaftlicher Exzellenz von einem Ausschuss führender Forschender aus mehreren Ländern ausgewählt. Derzeit besteht ELLIS aus 34 Einheiten in 14 europäischen Ländern und Israel. Weitere Informationen über die Einheiten finden Sie hier: https://ellis.eu/units.
Pressekontakt
Daniela Diaconu
c/o Max Planck Institute for Intelligent Systems
Max-Planck-Ring 4
72076 Tübingen
E-Mail-Adresse: daniela.diaconu@ellis.eu
Phone: +49 7071 6011541